Samstag, 10. November 2012

The Sound of Sweet Dreams

Es ist mal wieder Zeit über die Eigenheiten der US-Amerikaner zu schreiben. Bei jedem Besuch kann man als Europäer über bestimmte Dinge einfach nur weinen... oder lachen - je nach Gemüt. Es folgen Eigenheiten, Besonderheiten, Irrtümer und Irrsinn des US Ostens.

* Soft white noise from your room's climate control unit is an ideal way to unwind your mind after a busy day, schreiben sie auf einem schwarzen Poster, groß neben dem Aufzug meines Hotels. Da frag man sich: Ist das (a) eine Verarsche, (b) ein Scherz, (c) der Versuch eine Message so oft zu wiederholen, bis die Menschen es glauben (aus Sch* wird Gold) oder ist es gar (d) ernst gemeint.

* Im Smalltalk sind sie Könige.

* An dem Institut in dem ich arbeite, sind überwiegend Asiaten angestellt, die auch gerne Asiaten als Gäste haben. Geht man zu einem Vortrag, muss man damit rechnen, dass das Englisch so schlecht ist, dass man es nicht unbedingt verstehen muss.

* Sonntags trifft man die Mitarbeiter nicht nur vereinzelt in diesem Institut.

* Die Universität hat keine Mensa wie man sie bei uns hätte. Es handelt sich vielmehr um einen Foodcourt wie man ihn aus den Shoppingcentern kennt. Will man einen Kaffee kaufen, muss man zu Starbucks, wo man gut 20 Minuten in der Schlange einplanen sollte, weil die Studenten dies anscheinend gerne in Kauf nehmen. Sie sind aufgedreht, als würden sie dort Dollars gegen Gold tauschen.

* In einem Diner muss man einen Pass vorzeigen. Nein, ein deutscher Personalausweis reicht nicht. Da steht dann ein Bub, halb so alt wie du, und erzählt dir, du dürftest keinen Alkohol trinken. Selbst mit Touristenvisum könnte es schwer werden, es sollte schon ein echtes Visum sein.

* Sie essen alle, immer ungesund, soviel ist bekannt. Mit Fast-Food, könnte man denken, kennen sie sich also aus. Tatsächlich kann man manchmal großartige Burger, Burritos, Muffins oder Tortilla-Chips kriegen, doch manchmal wird's auch hier phantastisch. Gestern hatte ich einen Hamburger mit Nudeln als Soße. Ja, nicht zu verwechseln mit Nudelsoße. Es schmeckt wie es sich anhört und es gilt nicht die Regel, gut und gut ist doppelt gut.

* An der Universität in der Kleinstadt, die ich besuche laufen die Studenten überwiegend in Sportsachen rum. Gerne Kapuzenpullover und Jogginghose. Das erinnert schon sehr an den Stil der Hauptschüler bei uns zu Hause.

* Das Universitätstheater war großartig. Wie immer gilt, im Entertainment sind sie groß.

* Sie fahren wirklich große Autos. Damit fahren sie jedoch vergleichsweise langsam durch die Straße. In der Nähe meines Hotels ist eine Einfamilienhaussiedlung in der kaum mal ein Auto durch die gut ausgebauten Straßen fährt. Wenn, dann muss es an einer Kreuzung eventuell stoppen - unabhängig aus welcher der vier Richtungen es kommt (STOP (4way)).

* In NYC fahren Fernbusse von einer einfachen Haltestelle ab, an der die Leute warten müssen. Etwa 5-10 Angestellte kümmern sich um diese Wartenden. Einzig, sie wissen nicht, ob die Busse Plätze haben (d.h. sie verkaufen auch keine Tickets), ob sie zu spät kommen, falls sie zu spät kommen wann sie zu spät kommen. ABM American style. Bei der Haltestelle des Universitätsstädtchens in das ich gebracht worden bin handelt es sich um den Wal-Mart Parkplatz.

* Es ist wirklich alles 'Drive thru'.

* Bei manche Fernsehsendern hat man das Gefühl das eigentliche Programm ist die Unterbrechung der Werbung.

* In Pennsylvania kriegen <18jährige richtig Stress, wenn sie alkoholfreies Bier trinken und dabei erwischt werden - sie werden festgenommen. Es hat schließlich <0.5% Alkohol...

* Sie essen wirklich ungesund, sorgen sich dann aber auf der anderen Seite um Keime, als würde man davon direkt sterben. Körbe im Wal-Mart können zunächst desinfiziert werden, Plastikbecher sind gerne noch einmal einzeln in Tüten verpackt, alles geht über Bewegungssensoren, damit man nichts berühren muss.