Dienstag, 26. Oktober 2010

Das Licht der Freiheit

Plötzlich war ich drin in der Maschine
Ohne zu wissen wie ich hineingekommen war
Ohne zu wissen wie man rauskommen könnte

Plötzlich war ich da drin
Wandelte mich
Wurde langsam,
Aber gewiss stetig und schnell genug um es zu merken
Zu einem Zahnrad
Von dem verlangt wurde sich schneller zu drehen
Als es die Materialkonstanten aushalten konnten
Risse waren vorherzusehen

Während ich mich drehte
Drehte
Und drehte
Versuchte ich eine Lücke zu finden durch die ich rausschauen könnte
Doch alles war schwarz
Es schien noch dunkler werden zu wollen

Die großen Räder machten knatternde Geräusche
Die sich anhörten wie hämisches Gelächter
Sie hatten die Macht
Trotz ihrer langsamen Drehungen
Die kleinen Räder beim höchsten Tempo zu halten

Mir wurde mit der Zeit schwindelig

Dann merkte ich etwas
Ich war nicht festgemacht
Keine Mutter die mich hielt
Frei an der Stange
Ich bewegte mich ein Stück an ihren Rand
Die Maschine rotierte weiter
Und grub ihre Zähne in mein Fleisch
Als ob sie nichts merken würde
Nur noch mit der Hälfte gab ich die Kräfte weiter
Auch wenn ich wusste, dass ich Wunden davontragen könnte
Wurde es verlockend
Was passiert wenn ich abspringe?
Ich rutschte ein wenig
Die Maschine fauchte
Ich rutschte noch ein wenig
Bis ich mit einem Ruck aus dem Getriebe rausflutschte
Es katapultierte mich von der Stange
Und ich flog taumelnd hinab in das endlose Dunkel
Ohne zu wissen wie dieser Flug enden sollte

Ich hörte wie die Maschine hinter mir schnaubte
Und wusste, dass sie auch ohne mich genauso weitermachen würde
Weil die Konstruktion in der ich eingespannt war
Über keinen Sinn verfügte

Ein Glücksmoment
Der schnell zu Ende war
Weil ich nicht wusste wie es weiterging
Und weil ich  nicht sicher war
Ob das gelb rote Leuchten am Boden auf den ich zuflog
Glühende Lava im Recyclingkreislauf war
Oder das Licht der Freiheit