Dienstag, 16. November 2010

Ausschnitt Jack Casablancas' Blues

Es folgt ein kurzer Ausschnitt aus meinem neuen Roman Jack Casablancas' Blues.


Nur wenige Stunden später wurde ich geweckt. Julia rannte zu den Fenstern und riss sie auf, dabei schimpfte sie mit einer Stimme, die so trocken war, dass ich sie nicht hören mochte.

»Bah, stinkt das hier nach Alkohol! Ja, so geht es los, erst keinen Job, dann kommt der Alkohol! Und wie soll das dann besser werden? Soll ich etwa meine Familie ernähren, während der Herr im Haus besoffen auf dem Sofa schläft, nachdem er die Nacht mit irgendwelchen Huren durchgesoffen hat? Das muss ich mir aber sehr gut überlegen!«

Ich versuchte sie aus meinen verklebten Augen heraus zu erkennen... sie sah sehr verstört aus, ihre Haare waren zerzaust und auf ihrer weißen Haut schien sie viele rote Punkte zu haben. Sie arbeitete wirklich zu viel.

Ich sagte kein Wort und legte mich wieder hin, doch einschlafen konnte ich erst, nachdem die Eingangstür zugeknallt worden war. Ich empfand die Gesamtsituation jetzt als unerträglich und wollte nicht daran denken. Es war ein schönes Gefühl im Land der Träume zu versinken... ich schlief weiter bis dreizehn Uhr.