Freitag, 5. November 2010

Lorenzo von Matterhorn

Es war kalt und nass diese Woche. Exemplarisch für das unangenehme Gefühl, das man diese Tage kriegen kann, war eine Fahrt mit der Straßenbahn nach der Arbeit. Ich wartete im Regen auf die richtige Nummer, die Anzeige an der Station war ausgefallen. Der Wind schoss den kalten Regen in die Gesichter der Wartenden - aber sie konnten kaum etwas dagegen tun, sie wollten nach Hause, ins Warme. Die Tram hatte arge Verspätung und als sie kam, war sie schon völlig überladen. Die Hälfte der Leute passte nicht mehr rein, also hieß es für mich und viele andere, dass wir weiter im Regen stehen mussten. Einige Minuten später, mittlerweile war bei mir alles durchnässt, kam die nächste Straßenbahn und ich konnte endlich einsteigen. Es war ein altes Modell, eines von denen, die keine Klimaanlage oder sonstige Errungenschaften der letzten 30 Jahre besitzen. Dementsprechend waren die Fenster zugedampft und die Luft war feucht. Ich quetschte mich zwischen die schlechtgelaunten Berliner. In dem prall gefüllten Wagen schrie ein Kind. Es schrie, schrie und schrie. Ist ja gut Kleiner, ist ja gut... es half nichts, es schrie, weil es mit der Gesamtsituation unzufrieden war. Die Gesichter der Leute um mich herum sagten entweder Ich würde am liebsten auch schreien! Es ist alles zum Kotzen!, oder Kann dieses verdammte Balg nicht einfach mal aufhören zu heulen?Es ist alles zum Kotzen! Ich war auch drauf und dran alles zu verteufeln, bis mir ein Zitat von Barney Stinson einfiel. So simpel es ist, so großartig kann es wirken.  

When you're sad... stop being sad and be awesome instead.

Ich habe zwei Beine und laufe mit einem Lächeln durch den Regen.


Und wem noch langweilig ist, der sollte "Lorenzo von Matterhorn" googlen.